SCORING GIRLS* ist ein Empowerment- und Sportprojekt. Wir bieten sozialpädagogische Unterstützung an und sind überzeugt davon, dass Teilhabe auf dem Platz gleich Teilhabe in der Gesellschaft bedeutet. Das Angebot ist niedrigschwellig und kostenlos. Es richtet sich an alle jungen Frauen und Mädchen, die einen Ort wie SCORING GIRLS* brauchen – unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Religion und dem sozioökonomischen Status ihrer Familie. Neben dem wöchentlichen Fußballtraining bieten wir beispielsweise Hausaufgabenhilfe und Unterstützung bei amtlichen Anliegen an. In unserer Arbeit orientieren wir uns an den Bedarfen und Träumen unserer Teilnehmerinnen. Durch den Fußball stärken wir die Mädchen in ihren Skills. Viele der SCORING GIRLS* sagen: SCORING GIRLS* ist Familie. Hier fühle ich mich stark und frei. Mittlerweile erreichen wir über 500 Mädchen und ihre Familien in Köln, in Berlin und im Irak. 

SCORING GIRLS* wurde 2016 offiziell von Tugba Tekkal gegründet, während sie beim 1. FC Köln in der Bundesliga spielte. Als Kurdin, als Jesidin, wurde sie in ihrer Kindheit und Jugend immer wieder ausgegrenzt und diskriminiert. Vereinssport erschien ihr wie etwas "für Andere", als wäre sie nicht mitgemeint. Vereinssport beinhaltet Hürden – wie Vereinsbeiträge, das Wissen oder auch die Unterstützung der Eltern. Was ist mit all den Mädchen, die weniger Unterstützung bekommen, weniger privilegiert sind? 2014 verübte der sogenannte Islamische Staat einen Genozid an den Jesiden. Auf der Asche dieses Völkermords gründeten Tugba und ihre Schwestern die Menschenrechtsorganisation HÁWAR.help – und das Empowermentprojekt SCORING GIRLS*. Alle Menschen, alle Mädchen, sollen die Möglichkeit haben, dazuzugehören. Auch in Krisengebieten, wo die Mädchen im Irak in Binnengeflüchteten-Camps leben. Auch sie sollen die Möglichkeit haben, auf dem Platz Freiheit zu spüren.

Hier könnt ihr unseren Film auf YouTube anschauen: SCORING GIRLS* Irak – Selbstvertrauen schaffen. Traumata bewältigen. Teamgeist entwickeln.

Zielsetzung  

Wir sind ein multiethnisches und multireligiöses Projekt, das auf der Asche des Genozids an den Jesiden entstanden ist. Wir fangen die Teilnehmerinnen auf und sind Ansprechpartnerinnen für ihre Probleme. Viele der Teilnehmerinnen mussten ihr Heimatland verlassen und stehen auch in Deutschland vor existenziellen Problemen, wie Angst vor Abschiebungen und Rassismus. Wir versuchen, einen Raum zu bieten, in dem sich die Mädchen sicher und frei begegnen können. 

Denn viele der Teilnehmerinnen sind täglich mit Klischees konfrontiert – in der Schule, auf der Straße, im Alltag. SCORING GIRLS* ist ein Ort, wo sie sich nicht erklären müssen. Wo sie dazugehören. Wo sie mitgestalten können. Wir arbeiten jeden Tag daran, dass diese Mädchen sich all ihre Träume und Wünsche erfüllen können und sie nicht allein mit ihren Problemen sind. Wir schaffen ein Angebot für die Mädchen, die keinen Zugang zum Vereinssport haben und vor strukturellen Hürden stehen. 

Aktivitäten  

Wir bieten an jedem unserer Standorte ein wöchentliches und kostenloses Fußballtraining an. Im Training orientieren wir uns an den Bedarfen der Teilnehmerinnen. Die Mädchen können mitgestalten, sich ausprobieren, sich austauschen. Abseits vom Platz bieten wir Unterstützung für schulische Probleme. Wir kümmern uns auch um amtliche Anliegen. Wir machen die Wege, die die Mädchen sonst allein gehen müssten. In den Ferien bieten wir als SCORING GIRLS* neben Ferienprogrammen auch gemeinsame Ausflüge an. 

Angebote

SCORING GIRLS* steht allen Mädchen offen. Alle können vorbeikommen und uns kennenlernen. Es geht hierbei vor allem um Spaß und um Zugehörigkeit. Wir richten uns nach den Bedarfen der Teilnehmerinnen. Wer zu uns kommen möchte, kann sich bei Instagram melden.  

Klischeefreie Sportkultur?!

Wenn wir die Teilnehmerinnen von SCORING GIRLS* fragen, was sie sich wünschen, sagen sie alle: Frieden. Das gilt auch für die Sportwelt – sie wollen ein Miteinander. Ein offenes Zugehen aufeinander. Keine Diskriminierung. Einen Dialog. Es geht – das zeigt SCORING GIRLS*.

Für uns sind drei Aspekte besonders wichtig für eine klischeefreie Sportkultur:

• Chancengerechtigkeit – Wen laden wir überhaupt ein in unsere Sportkultur? Wer hat überhaupt Zugang zum Sportangebot in Deutschland?  
• Zuhören – Die Teilnehmerinnen erzählen von ihrer Lebensgeschichte, oft von Krieg, Vertreibung, Flucht. Und von ihren Träumen. Von den Situationen, in denen sie sich allein fühlen. Was wünschen sie sich für den Sport?  
• Teamgeist – Gemeinsam sind wir stärker. "Ich bin überall Außenseiterin, außer bei den SCORING GIRLS*", sagt eine der Teilnehmerinnen. Die Macht des Teams, der Zugehörigkeit ist auf dem Sportplatz so viel greifbarer. Und muss deshalb vor allem dort beschützt werden.  

Vernetzung/Unterstützung  

Ihr findet die Arbeit von SCORING GIRLS* wertvoll und unterstützenswert, wollt euch mit uns vernetzten? Dann schaut auf der Website vorbei oder schreibt uns bei Instagram!

hawar.help/de/projekt/scoring-girls

Instagram

Die sozialpädagogische Arbeit von uns ist nur möglich, weil wir ein großartiges Team haben, das immer erreichbar ist und die Mädchen eng begleitet. Empowerment braucht Zuhören, Vertrauen und Nachhaltigkeit. Wir sind als soziales Projekt immer auf Spenden und Fördergelder angewiesen. Gemeinsam ist man stärker. Wir freuen uns über alle, die wie wir daran glauben, dass alle jungen Frauen und Mädchen sich dieser Gesellschaft zugehörig fühlen sollten.